Wandern im Saarland

1. Einleitung
2. Hirn-Gallenberg-Tour
3. Königsfeldschleife
4. Felsenweg
5. Ruwer-Hochwald Schleife
6. Cloefpfad
7. Wein- und Naturpfad Palmberg
8. weiterführende Links


So langsam verlagern wir uns scheinbar vom Cachen zum Wandern. Schön, dass man die beiden Aktivitäten super kombinieren kann. Bereits im letzten Jahr waren wir im Saarland zum wandern, mussten den Urlaub aber leider vorzeitig abbrechen. Aber neues Jahr, neues Glück. Die Zahl der Traumschleifen am Saar-Hunsrück-Steig ist inzwischen auf 111 angewachsen, hier sollte für jeden Geschmack etwas zu finden sein. Auch wir hatten wieder die Qual der Wahl und am Ende viel mehr Touren ausgesucht, als wir im Urlaub laufen konnten.
Aber sechs schöne Touren haben wir uns herausgepickt, die aufgeführten Erlebnispunkte haben sich als ganz gute Richtschnur für uns erwiesen.

Hirn-Gallenberg-Tour
Unsere Einstiegsrunde war die Hirn-Gallenberg-Tour in der Nähe von Rammelfangen. Unsere einzige Wanderung ohne Cache. Im Gegensatz zu den Angaben auf der Homepage kam unser eigenes Tracking auf 7,5km bei 140m Auf- und Abstieg. Sie wurde mit 71 Punkten bewertet. Wie alle Traumschleifen ist auch diese hier als Rundweg angelegt. Man bewegt sich überwiegend auf unbefestigten Waldwegen, einigen Pfaden und hin und wieder natürlich auch mal Asphalt und Schotter. Es gibt Brücken, einen Aussichtsturm und eine schöne Passage entlang am Bach.

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Leider ist der Pfadanteil verglichen mit anderen Touren recht gering und alles in allem wohl die schlechteste Runde in unserem Urlaub, aber das ist wahrlich jammern auf hohem Niveau. Die Hirn-Gallenberg-Tour ist keine schlechte Wanderung, die anderen waren einfach noch besser :D

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Die Wanderung haben wir am Vormittag bequem und ohne große Eile oder Anstrengung in 2h absolviert, so hatten wir den restlichen Tag Zeit für das Weltkulturerbe Völklinger Hütte.

Königsfeldschleife
Nachdem es von Samstag auf Sonntag doch ordentlich geregnet hatte, entschieden wir uns für eine Wanderung mit dem Attribut „Allwetterweg“, um den Matsch etwas zu entgehen. Die Wahl fiel auf die Königsfeldschleife mit 84 Punkten. Unser Tracking zeigte am Ende 13,5km, 310m Auf- und Abstieg und mit etwas Dosensuche und Pause waren wir 4,5h auf den Beinen. Zur Unterhaltung gabs neben dem Multi noch einige Tradis (1, 2, 3, 4) und einen Kurzmulti.

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Leider war der Weg nicht wirklich allwettertauglich. Weite Teile verlaufen direkt am Bach, dort ist es vermutlich sogar im Sommer noch feucht und vor allem zu Beginn waren viele Wege auch durch schwere Maschinen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Aber Klamotten kann man waschen, denn ansonsten war das eine echt schöne und sehenswerte Runde, bisschen stürmisch und dementsprechend kühl zu Beginn, aber dafür kann der Wanderweg ja nichts. Unterwegs gabs auch einiges zu sehen. Regelmäßig schöne Ausblicke, die kleine Brücke über die stillgelegte Bahntrasse, einen angenehm hohen Anteil an Pfaden durch den Wald und natürlich das Viadukt.

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Auch die Passage am Bachlauf war sehr idyllisch und genau richtig für unsere Mittagspause. Nach den 13km waren dann aber auch froh, die Tour geschafft und die Dose gefunden zu haben.

Felsenweg
Kommen wir zum Highlight unseres Wanderurlaubs. Den sonnigen Montag hatten wir auserkoren, um Deutschlands besten Wanderweg 2005 zu besuchen: den Felsenweg. 14,8km, 340m und 350m Abstieg und das in 6h mit zwei großzügigen Pausen. Der Weg wurde durch das deutsche Wanderinstitut mit 95 von 100 möglichen Punkten bewertet und ist damit zurzeit die Tour mit den meisten Punkten. Wanderbegleitend gibt es einen, leider verbesserungswürdigen, Multi, der die vielen Infotafeln am Wegesrand leider außen vor lässt. Des weiteren kommt man noch am Tradi Devil’s Rock und wirklich tollen Cache Bärenfelsen.

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Hält der Weg nun das was seine Bewertung und Auszeichnung verspricht? Unserer Meinung nach schon, es ist ein gelungenes Gesamtwerk. Sehr hoher Anteil an Pfaden, Bachüberquerungen mit Trittsteinen, leichte Klettereien und bizarre Felsformationen.

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Für Großstädter gibt es auch die Möglichkeit, keine Kuhweide zu durchqueren und mit den Tieren auf Tuchfühlung zu gehen. ;) Zwei Seen mit Schutzhütte laden zum Rasten ein, bei Bedarf gibts noch zwei weitere Hütten. Unterwegs finden sich auch immer wieder Infotafeln z.B. über die geologischen Besonderheiten oder über die vielen Grenzsteine entlang eines Abschnitts.

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Natürlich gibts auch einige Passagen durch Wald & Wiese und sogar einen Barfußpfad. Da wir einen anderen Einstieg für die Tour genommen haben (wir haben uns an die Cacheempfehlung gehalten) gab es für uns, kurz vor Ende als Überraschung noch eine Burgruine, mit der wir absolut nicht mehr gerechnet hatten.

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Ein absolut toller Wanderweg. Teilweise etwas fordernd, aber Wegführung, Landschaft und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand entschädigen für alle Mühen, wir wurden mit einer hohen Erlebnisdichte verwöhnt.

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Ruwer-Hochwald Schleife
So langsam waren die Knochen dann doch zu spüren als wir uns am Dienstag daran machten, die Ruwer-Hochwald Schleife abzuwandern. 13,6km, 310m auf, 330m ab. 82 Erlebnispunkte und mit Regenzwangspause 4h 45min unterwegs.

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Neben dem Ruwer-Hochwald-Schleifen-Multi gibt es auch den ein oder anderen Tradi am Wegesrand. Z.B. Erinnerungen oder den Tradi an der Eisenbahnbrücke. Am Steinzeit bissen aber auch wir uns die Zähne aus.

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Der Weg hat einige tolle Pfadanteile. Bereits nach Durchschreiten des Holzportals gehts auf schmalen Singletrail durch den Wald Richtung Wiese. Da diese scheinbar häufiger feucht ist, liegen dort immer wieder Trittsteine. Auch im weiteren Verlauf finden sich immer wieder schmale Pfade, entlang am Bach oder auch mal recht steil den Hang hoch. Dazwischen Ausblicke ins Tal oder auch schöne Felsformationen. Auch die Ruwer darf man zweimal überqueren.

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Am Ende waren wir dann aber doch ziemlich platt. Die steilen Anstiege waren nichts für unsere erschöpften Beine. :D

Cloefpfad
Für den vorletzten Urlaubstag standen wir vor der Entscheidung: gehen wir die lange und doch recht anstrengende Saarschleife Tafeltour mit ihren 15,8km und 560m Auf- und Abstieg, die wir uns bereits im letzten Jahr vorgenommen hatten oder den kürzeren Cloefpfad mit 9km und 300 Höhenmetern. In Anbetracht der langsam fortschreitenden Erschöpfung entschieden wir uns für die kürzere Tour und am Nachmittag einen extra Besuch der ausgesparten Burg Montclair, letztlich dann aber fast wieder die ursprüngliche Streckenlänge.

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Früh am Morgen ging dann also zunächst zum Aussichtspunkt Cloef, Earthcache abarbeiten und paar Fotos schießen, um uns dann im Anschluss dem Traumschleifenmulti zu widmen.  Vom Cloefzentrum zunächst über schmale Pfade an Orscholz vorbei, um auf einem breiten Waldweg langsam bis hinunter zur Saar zu laufen. Entlang an einem Bach geht es über unzählige Brücken (das waren wirklich einige) bis zum Fluß, um dann auf einem felsigen Pfad wieder hinauf bis zur Cloef zu steigen.

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Der letzte Teil des Weges ist momentan leider nicht sehr sehenswert, hier wird ein Baumwipfelpfad errichtet, dementsprechend schweres Gerät ist hier unterwegs und es wurden auch extra breite Wege durch den Wald gelegt.

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Wein- und Naturlehrpfad Palmberg
Letzter Tag im Saarland, auf ins benachbarrte Luxemburg! Der Wein- und Naturlehrpfad Palmberg hatte unser Interesse geweckt. 8,8km, 384m Auf- und 310m Abstieg. Da die Traumschleife noch recht jung ist, gibt es bisher noch keine Zertifizierung und damit auch keine Erlebnispunkte. Da wir am Ende des Urlaubs aber doch schon recht platt waren und die Beine schwer wurden, entschieden wir uns in diesem Fall für eine abgekürzte Variante: der Multi Palmberg kommt auf angebene 4,5km, war letztlich aber wieder etwas mehr. Einziger Unterschied zum Wanderweg ist, dass der Multi zwei kleine Schleifen ausspart, die Highlights aber alle abdeckt.

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Die Befürchtung, die Wanderung könnte auf Grund der Lage im Weinberg überwiegend auf breiten Wirtschaftswegen verlaufen, war glücklicherweise unbegründet. Auch hier fanden wir wieder viele schmale Pfade, Wiesenwege oder schmale Treppen, um die Bruchsteinmauern zu überwinden.

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Der letzte Teil der Tour verläuft fast durchgehend am Bach entlang mit ständigen Seitenwechseln, mal mit Brücke aber meist mit Trittsteinen.

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Eine wirklich grandiose Tour zum Abschluss. Durchaus fordernd in der Sonne und Weinberge sind ja meist etwas steiler, aber die tolle Natur entschädigt selbst für die schmerzenden Füße.

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Mit einem Zwischenstopp bei Dexter 1 und Dexter 2 ging ein wirklich toller Wanderurlaub im Saarland zu Ende. Mit etwas Vorauswahl kann man sich wirklich tolle und sehenswerte Touren zusammenstellen, die körperlich durchaus fordernd sind, aber auch einiges zu bieten haben.

 

 Weiterführende Links:

  1. Offizielle Seite der Traumschleifen am Saar-Hunsrück-Steig
  2. ein Teil unserer Touren bei komoot
  3. unsere Ferienwohnung
  4. Essenstipp für Trier
  5. Blogartikel über unseren Trierurlaub