Wandern & Cachen: Traumschleifen am Saar-Hunsrücksteig
Eigentlich war der Urlaub im Saarland ja als Wanderurlaub gedacht. Folglich haben wir vor Abfahrt auch allerlei Broschüren und Webseiten durchforstet und uns einige der Traumschleifen am Saar-Hunsrück-Steig ausgesucht und als Wanderziele auserkoren. Wie praktisch, dass alle unserer Favoriten auch einen passenden Multi gelegt bekommen haben. Natürlich hatten wir für unsere Urlaubstage viel zu viele Wanderrouten ausgewählt, aber lieber zu viel als zu wenig und so kann man auch mal Wetter- oder Lustbedingt eine Tour tauschen. Das Wetter machte uns ja gehörig zu schaffen, da wir unseren Wanderurlaub perfekt in die 30°+ Woche gelegt hatten. Ein Glück war am Samstag mit seinen 37°C das Mega Event Red Lion meets Signal in Luxemburg und wir verbrachten einige Zeit im klimatisierten Auto.
Aber am Sonntag sollte es nun endlich mal zum Wandern gehen. Blieb nur die Qual der Wahl unter all unseren vorselektierten Traumschleifen. Da wieder um die 35° zu erwarten waren, suchten wir bevorzugt eine Wanderung mit viel Wald (sprich Schatten) und akzeptablen Höhenmetern. Wir entschieden uns dann für die Traumschleife Schluchtenpfad. 10,8km Wegstrecke und jeweils 400 Höhenmeter, größtenteils auf Pfaden im Wald. Dazu passend der gleichnamige Multi, der genau auf dem Track der Traumschleife verläuft. Die Schleife war übrigens Deutschlands schönster Wanderweg im Jahr 2006.
Der Weg schraubt sich du Beginn gleich nach oben, was bei der vorherrschenden Hitze gleich mal zu ersten Schweißausbrüchen führte. Das zog sich dann auch durch die ganze Wanderung. So lang man in Bewegung war, war es zwar warm und man schwitze etwas, sobald man aber auf der Stelle stand, sei es um eine der Stages zu suchen oder weil man eine Pause gebraucht hat, war man beinahe sofort klatschnass. Wie es Schluchten so mit sich bringen, ging es einige male hoch und runter und die Tatsache, dass man nach einem Drittel der Tour das Startdorf durchqueren musste, machte einem schnell klar, dass die zu Beginn überwundene Höhe recht schnell wieder verlassen werden muss und man sich auf Startniveau befindet, nur um auf der anderen Seite wieder den Hang hinauf zu wandern.
Der zweite Teil nach Überquerung der Straße war dann allerdings bei weitem schöner als das die ersten drei Kilometer. Hat man sich die 120 Höhenmeter erstmal wieder hochgeschraubt, wartet bei km5, also ungefähr bei der Hälfte der Strecke, eine schöne Aussicht mit zwei großen Liegen auf den Wanderer, ideal um Pause zu machen und sich über die fehlende Stage zu ärgern.
Frisch gestärkt geht es dann auf schmalen Pfaden in einen Bereich, der dem Namen der Wanderung alle Ehre macht. Runter in die Schlucht, wieder hoch und gleich nochmal. Anstregend, aber sehr abwechslungsreiche Natur, viele Vögel. Hier gibt es einiges zu sehen und man vergisst beinahe die Mühen, wäre da die Wärme nicht gewesen. Passenderweise führt einen der Cache bei km8 mit der letzten Stage auch etwas aus dem Wald. Streuobstwiesen, Felder und pralle Sonne von oben. An normalen Tagen keine große Sache, heute eine Qual, hier die Finalkoordinaten zu errechnen bzw. sich Gedanken über den fehlenden Wert von Stage 4 zu machen.
Eine kleine Steigung noch zum höchsten Punkt der Tour, dann hat man es geschafft, der Rest verläuft nun stetig bergab, vorbei an der Finaldose und zurück zum Parkplatz.
Wer nach der Wanderung nun Hunger haben sollte, fährt am besten ins nahegelegene Losheim, dort gibt es im Ort als auch am Stausee mehr als genug Auswahl.
Für den etwas kühleren Montag nahmen wir uns den Kasteler Felsenpfad vor. 8,5km und fast 600m im Auf- und Abstieg, eine knackige Runde, aber bei den heutigen Temperaturen ohne größere Schwierigkeiten zu meistern. Im Verlauf der Wanderung kann man auch den ein oder anderen Cache mitnehmen. Gleich zu Beginn der Runde bietet sich der kleine Umweg zum Earthcache Kasteler Plateau an, hier wird man mit einem tollen Ausblick auf das Saartal und die Klause.
Die Traumschleife kann man mit dem Multi Kasteler Felsenpfad kombinieren, die QtA-Stationen lassen sich bequem im Rahmen der Wanderung beantworten. Los geht die Tour an den Resten eines römischen Theaters und schon geht es einen schmalen Pfad hinab, den Hang entlang, vorbei an tollen Felsformationen.
Man arbeitet sich stetig nach unten ins Pinschbachtal, leider auch mit der Gewissheit, dass es auf der anderen Talseite wieder nach oben geht. Vom 180 Höhenmetern muss man wieder auf 310m aufsteigen, häufig mittels enger Serpentinen auf kurzer Wegstrecke.
Ist man dann oben angekommen, befindet man sich am Altfels. Ein hoch aufragendes Felsplateau, welches man aber mit etwas Geschick beklettern kann. Auch ein T4-Multi kann hier gefunden werden. Dort oben wird man dann mit einer tollen Aussicht belohnt und beim heutigen Wetter mit leichtem Wind war das der ideale Platz für unsere Mittagspause.
Wer jetzt denkt, er hat das schlimmste geschafft, der sei beruhigt. Die Wegstrecke ist zwar zur Hälfte geschafft, der höchste Punkt bisher aber noch nicht erreicht und es geht auch noch zwei mal nach unten und wieder nach oben.
Man durchquert das Dorf und wundert sich schließlich, dass es trotz der wenigen verbleibenden Kilometer nochmals nach unten geht, schließlich parkt das Auto ja oben auf dem Plateau. Dem Ende hin kommt man wieder auf schmale Pfade und vorbei an tollen Felsformationen, bevor es endgültig zurück zum Parkplatz geht. Für meinen Geschmack die bessere der beiden erwanderten Traumschleifen, hier gibt es einfach mehr zu sehen.
Warum der Urlaub nach nur zwei Wanderungen leider enden musste, kann man bei Interesse hier nachlesen.