Mallorca und sonst so?
Nachdem ich in den vorangegangenen Artikeln bereits auf meine persönlichen Highlights und die besuchten Lost Places eingegangen bin, nun noch einige Anregungen, was man sonst so auf der Insel unternehmen kann, bei dem das Cachen nur eine ergänzende Rolle oder eine Nebenrolle spielt.
Eine Wanderung, die mir sehr gut gefallen hat, war der Ausflug zum Castell del Rei im Norden der Insel, nahe Pollença. Im Rother Wanderführer ist das die Tour 48.
Die Wanderung hat einfach ca. 5km und führt über Privatbesitz hauptsächlich über breite Wirtschaftswege bis zur Burgruine an der Küste. Der Höhenunterschied beträgt 360m.
Da der Boden, über den der Weg verläuft, und auch die Ruine Privateigentum sind, gibt es hier keine Dosen zu finden und es ist eine Erlaubnis nötig, die man über die Gemeindehomepage beantragen kann. Auf der Seite findet man auch ein englisches pdf mit weiteren Erläuterungen. Pro Tag dürfen 20 Personen die Burg besuchen, was ein angenehmes und ruhiges Wandern erlaubt, aber natürlich auch für eine überschaubare Terminanzahl sorgt, also rechtzeitig darum kümmern.
Wir sind am frühen morgen gestartet und haben auf dem Weg zur Ruine nur ein Pärchen getroffen, die sich aber wohl mehr für die Vögel als für die Burg interessiert haben. Im Gegensatz zum Text im Wanderführer hatten wir Glück und der Zugang zur Burg war nicht verschlossen und so konnten wir die beeindruckenden Reste der Anlage in Augenschein nehmen und gemütlich eine kleine Mittagspause einlegen.
Kommen wir zur zweiten empfehlenswerten Wanderung: der Besuch der Höhle Avenc de Son Pou. Die 5km Wanderung (einfach) lässt sich perfekt mit dem Multi Domingos Abierto verbinden, der weitere Informationen zum Verlauf des Weges und zum Besuch der Höhle bereithält. Das wichtigste zuerst: die Höhle ist offiziell nur am Sonntag von 10-14Uhr zugänglich, das sollte man berücksichtigen, wenn man sich auf den Weg macht. Es geht zunächst recht gemütlich los, man folgt dem zufahrtsbeschränkten Fahrweg vorbei an allerlei Finkas und durchquert einen kleinen Bach. Das alles nur mit leichter Steigung und häufig im Schatten. Bei 30°C war das trotzdem recht schweistreibend, vor allem da man den Höhenunterschied zur Höhle fast komplett am Ende auf einem schmalen Geröllpfad überwinden muss, der sich in engen Serpentinen den Berg hoch schlängelt. Sehr anstrengend, aber als Belohnung wartet am Ende des Pfads die kühle Höhle mit ihrem riesigen, 50m hohen Innendom.
Ein wirklich bemerkenswertet Anblick, nachdem man den 50m langen Zugangstunnel verlassen hat. Man weiß zunächst gar nicht so recht, wo man hinschauen soll. In der Höhle darf man sich zwar frei bewegen, aber es gebietet der Respekt vor der Natur, dass man überlegt, wo man seinen Fuß hinsetzt und natürlich keinen Müll zurücklässt.
Da für mich zu einem Urlaub auch etwas Kultur gehört, haben wir uns auch einige Städte angesehen und den ein oder anderen Tradi mitgenommen. Besonders gefallen haben mir die Stadtmauern von Alcúdia und die dazu passenden, mittelalterlichen Gassen:
Auch Pollença war schön anzusehen. Besonders erwähnenswert sind hier die Innenstadt mit der langen Treppe hinauf zur Kirche und die alte Römerbrücke am Rand der Altstadt.
Wer ein Faible für enge Gassen & Mittelalterflair hat, ist in Fornalutx genau richtig. Die kleine Gemeinde liegt in der Nähe von Sóller und hat sich ganz für Touristen herausgeputzt. Geheimtipp ist das also keiner, schön ist es aber trotzdem dort. Nur mit dem Parken ist das so eine Sache. In den engen Gassen hat man keine Chance und so bleibt fast nur der kostenpflichtige Parkplatz am Ortsrand.
Je nachdem wo man nach dem Besuch hin muss, bietet es sich an, die Straße durchs Gebirge (MA10) anstelle der Schnellstraße zu nehmen. Es gibt am Weg noch einige interessante Ausblicke, z.B. auf die Trinkwasserstauseen Palmas oder einen Kiosk direkt an der Straße, der einem frisch gepressten Orangensaft verkauft und ganz in der Nähe eines Earthcaches liegt.
Wer nach all den Städten noch etwas Natur erleben möchte, für den habe ich auch noch drei Tipps. Zum einen gibt es im Süden der Insel den botanischen Garten Botanicactus. Laut Betreiber gehört er mit seinen 150000m² zu den größten Gärten der Welt.
Der Garten selbst ist recht kakteen- und palmenlastig mit einem Hauch Wüste. Obwohl es auch einen Bereich mit einheimischen Pflanzen gibt, hatten wir uns dann doch irgendwann satt gesehen. Wer einen Einblick in arabische Gartenbaukunst bekommen möchte, dem seien die Gärten von Alfàbia (Jardins d’Alfàbia) ans Herz gelegt. Nach der schönen Gartenanlage (die ruhig noch größer sein könnte), kann man zum Abschluss noch ein altes Landhaus besichtigen.
Ganz in der Nähe, nur eine Tunneldurchfahrt entfernt, befindet sich der botanische Garten von Sóller, für uns der schönste der drei Gärten. Er bietet einen Überblick über die Vegetation des Mittelmeers und bietet Lebensraum für allerlei Tiere. Wir trafen während unseres Rundgangs auf Frösche, Wasserschlagen, Eidechsen, Libellen und Holzbienen. Dazu natürlich allerlei Pflanzen in schön gestalteten Bereichen.
Wow – schöne Bilder – macht so richtig Lust die Insel mal wieder zu besuchen!
VG aus dem Saarland,
Jörg
… vielen Dank… super! .-)
Nohny / Rheinhessen..