Tenerife – endlich Urlaub
Das Highlight des Jahres gleich mal zu Beginn des selbigen. Wie unzählige deutsche Rentner auch, haben wir 10 Tage des deutschen Winters auf den Kanaren verbracht, genauer gesagt auf Teneriffa. Wie üblich war nicht nur Cachen angesagt, wir wollten auch etwas von der doch so unterschiedlichen Insel sehen und so war unser Programm bunt gemischt. Die Planungen begannen schon im Dezember. Reiseführer kaufen, die ersten Pocketqueries ziehen und passende Dosen aussuchen. Leider wurde ich erst am Vorabend unseres Abfluges auf den passenden Blogeintrag vom Saarfuchs und den Artikel im Geocaching Magazin aufmerksam, aber auch so hatte ich bereits recht ähnliche Dosen in die Vorauswahl genommen.
Im Folgenden will ich euch dann zeigen, was man in 10 Tagen so alles auf der Insel entdecken kann, auch abseits vom Geocaching. Für unser persönliches Highlight – die Besteigung des Teides – gibts im Laufe der Tage noch einen extra Eintrag.
Am ersten Tag stand erstmal eine kleine Erkundung der näheren Gegend um unser Hotel an. Ausgangspunkt unserer Unternehmungen sollte die nächsten Tage die Hotelstadt Los Americas im Süden der Insel sein. Hotels, Kneipen, Restaurants, Supermärkte und Ramschläden, viel mehr gibts hier leider nicht zu sehen. Dafür ist es auch im Winter angenehm warm dort. Ein kleiner Abendspaziergang führte uns dann zum Montana Chayofita, der einen schönen Ausblick auf die Gegend bietet.
Dank Mietwagen konnten wir zweiten Tag zu einem kleinen Ausflug starten, uns etwas die Gegend ansehen und die Cachestatistik etwas verbessern. Erster Stop war der Earthcache Los Gigantes, bis zu 450m hohe Klippen im Südwesten der Insel.
Eine wirklich beeindruckende Felsformation, die sich natürlich auch gut vom Meer aus bestaunen lässt. Danach ging es noch einige Kilometer landeinwärts. Dort wartete ein Tunnel auf uns, an dessen Ende ein kleiner Tradi versteckt ist. A walk in the dark führt einen 1,2km durch absolute Dunkelheit zu einer kleinen Schlucht.
Zum Abschluss des Tages gab es dann noch einen kleinen, aber feinen Virtual zu bestaunen. Ein Schlitz in der erkalteten Lava an der Küste führt bei jeder Welle zu einem Geysir ähnlichen Effekt.
Tag 3 stand ganz im Zeichen einer geführten Tour durch den Westen der Insel mit Rückfahrt durch den Teide-Nationalpark. Cachen war in der Kleingruppe natürlich nur bedingt möglich und so blieb es dann bei drei Zufallsfunden. Aber auch abseits vom Cachen gab es auf der Tour einiges zu entdecken und zu erfahren. Erster Stop unserer Minivan-Karawane war das kleine Dorf Masca. Hier fühlte man sich wie in Peru, wenn man die ganzen Häuser auf dem Bergkamm sitzen sieht.
Eine kleine Dose gab es vor Ort auch und bei 20min Aufenthalt war es auch kein Problem, diese zu heben. Weiter ging es über die kurvigen Straßen nach Icod de los Vinos, ein kleines Dorf, welches für einen sehr alten Drachenbaum bekannt ist, das geschätzte Alter des Baumes ändert sich übrigens ständig, zwischen 400 und 1200 Jahren ist alles dabei. Da man Eintritt zahlen muss, wenn man sich den Baum aus nächster Nähe betrachten möchte, brachte uns unser Reiseführer auf eine kleine Anhöhe gegenüber, von wo man einen guten Ausblick auf das Dorf und den Baum hatte. Ein flüchtiger Blick aufs GPS zeigte, dass der Platz wohl auch dem ein oder anderen bekannt sein dürfte und so waren es auch nur 7m bis zur Dose, die wir auch problemlos finden konnten.
Am Donnerstag ging es mit der Fähre auf die kleine Nachbarinsel La Gomera. Dort ging es dann im Jeep-Konvoi. Die Cachedichte dort ist recht gering, in der Inselhauptstadt selbst liegt z.B. keine einzige Dose. Neben der Hauptstadt San Sebastian, einem Mittagessen in Santa Rosa und einem kurzen Ausflug ans Meer, ging es auch in den Garajonay Nationalpark mit den grünen und feuchten Lorbeerbäumen.
Auf dem Rückweg zum Hafen konnte man auch einen Blick auf die Zerstörungen durch den Waldbrand im letzten Jahr werfen. Allerdings ist die kanarische Kiefer sehr robust und so treiben viele Bäume schon wieder aus.
Tag 5 stand dann endlich mal ganz im Zeichen des Geocachens, Lost Places standen auf dem Programm und davon gleich drei Stück. Die ersten beiden dürften schon einigen von euch bekant sein. Erstes Ziel war die Barranco El Rio construction, ein Staudamm mitten im nichts und, das besondere daran: weit weg vom Wasser. Unbenutzt liegt das Betonbauwerk in einem schmalen Tal und wartet auf entdeckungsfreudige Besucher.
Nachdem wir bis in die Eingeweide des Damms vorgedrungen waren, ging es auch direkt weiter zum nächsten Lost Place, dem Geisterdorf. Als Leprakolonie konzipiert, war der medizinische Fortschritt scheinbar schneller als die kanarischen Bauarbeiter und der eigentliche Einsatzzweck wurde obsolet. Nach langjähriger Nutzung durch das Militär, trainiert inzwischen die Polizei den Antiterrorkampf in dem doch sehr weitläufigen Gelände. Beim Besuch ist also etwas Vorsicht geboten, es lohnt sich aber allemal dort auf Entdeckungsreise zu gehen!
Gleich in der Nähe des Dorfes befindet sich noch ein kleiner, verlassener Ort: ein Schwimmbad. Neben einem großen Schwimmbecken und einer kleinen Bar mit Duschen, finden sich hier auch zwei fertige Gehsteige, die sich ohne Fahrbahn dazwischen recht ausladend den Berg hoch schlängeln. Wofür auch immer …
Der sechste Tag bekommt einen eigenen Artikel und so ging es am siebten Tag, dem Sonntag, in die Hauptstadt Teneriffas Santa Cruz im Norden der Insel. Hier ging es recht ruhig zu, da am Sonntag ja die meisten Geschäfte geschlossen haben. Es blieb allerdings nur bei einem kleinen Stadtrundgang.
Am darauf folgenden Tag ging es noch mals an die Westküste. Neben einem Besuch in Garachico und La Orotava, kamen wir in den Genuss eines kleinen Multis in der Nähe von San Vicente. Von der Autobahn aus konnte man nicht erahnen, welch toll angelegter Park einen dort unten erwartet. Alles grün, verwildert, mit schmalen Wegen dazwischen, Holzbrücken, perfekt für eine kleine Pause.
Am vorletzten Tag ging es dann in einer geführten Tour nochmals in den Norden der Insel. La Laguna, das Anaga-Gebirge und Candelaria standen auf dem Programm. Cachen kam diesmal zu kurz, dafür bietet der etwas kühlere, aber auch feuchtere Norden Teneriffas eine beeindruckende Natur und ein schönes Kontrastprogramm zum doch recht kargen Süden der Insel. Ideal für alle, die lieber wandern möchten und nicht die ganze Zeit am Strand verbringen wollen.
Zum Abschluss noch einige Fotos.
- El Drago
- Casa de los Balcones
- Leuchtturm in der Nähe des Dorfes
- das Geisterdorf
- Wohnblock im Dorf
- das Schwimmbad
- der erwähnte Gehsteig
- Blick auf den Montana Bocinegro
- Algenbewuchs am Strand
- Hafen von Stanta Cruz
- das alte Stadttor von Garachico
- Anaga-Gebirge
- Basilika in Candelaria
Danke für den Link zu meiner Artikelserie über Teneriffa Artikelserie über Teneriffa. Da Ihr in Eurem Artikel auch Orte beschreibt, wo ich noch nicht war, habe ich meinen Artikel mal aktualisiert und einen Link zu diesem Bericht eingefügt!
Viele Grüße aus dem Saarland,
Jörg
Gern geschehen und vielen Dank zurück!
Da werden Erinnerungen an vorletztes Jahr bei uns wach. :-)
Ja, bei irgendeinem Cache hab ich euren Nick online gelesen. ;)
Die Fotos machen richtig Lust auf Teneriffa. Das wäre ja vielleicht was für den diesjährigen Sommerurlaub.
Die Geisterstadt sieht klasse aus und das Leuchtturm-Foto gefällt mir besonders.
Viele Grüße, Christian alias Geoinspektor
schade das du nicht unseren blog gelesen hast…da wären auch infos und tipps zu teneriffa gewesen.
glg