Kleine wherigo-Tour in der Metropolregion
Bis vor einiger Zeit waren wherigos ja recht spärlich gesät, was sicherlich auch am traumhaften Builder und der eingeschränkten Endgeräteauswahl lag. Dank Smartphone und Urwigo scheint sich hier aber eine Wende anzudeuten, bietet doch der wherigo gerade in mit Caches vollgestopften Großstädten noch die ein oder andere Möglichkeit, eine virtuelle Station unterzubringen. Ich für meinen Teil war jedenfalls von der Anzahl an wherigos im Großraum Nürnberg überrascht, schließlich hielt ich es bisher nicht wirklich für nötig, für diese Art Cache eine Notification einzurichten, es tat sich ja nichts.
Nun, ich wurde eines besseren belehrt. Zufällig bin ich über die Uferstadt Legende gestolpert und damit auch über allerlei andere wherigos, die es hier nun gibt. Ein noch recht frischer 3/2 „Multi“ mit Finaldose in der Nähe des Fürther Stadtparks. Bewaffnet mit Oregon 450 und HTC Desire als Backup ging es dann bei schönstem Spätsommerwetter zu den Startkoordinaten und schon ging die Story auch schon los. Nach einer kurzen Bestätigung, die man auch nur vor Ort erledigen kann, ging es dann mit virtuellen Stationen und einer Qta-Stage am Fluss entlang, wo sich so langsam die Story mit Zauberern, Hexen und vermissten Cachern entwickelte. Hier und da tauchten virtuelle Personen auf, die einem mit Rat und Tat zur Seite standen, mit neuen Infos oder Ausrüstungsgegenständen versorgten. Hauptproblem an diesem warmen Tag war aber, dass man nicht von den unzähligen Mountainbikern über den Haufen gefahren wird. Muggles waren in diesem Fall zu vernachlässigen, man muss ja schließlich nur die passende Zone betreten und nicht im Gebüsch nach Dosen suchen. Nach erfolgreichem Kampf gegen die Hexe gab es auch die Koordinaten für den Schatz, zusammen mit einer Hand voll Spoilern, die man bei Bedarf nach und nach aufrufen konnte. Am Ende war ich eigentlich recht angetan, seit meinem letzten wherigo hat sich doch manches verändert und obwohl die Story recht linear ablief, hat es doch Spaß gemacht.
Bestärkt durch die positive Erfahrung ging es dann am Mittwoch Abend nach Nürnberg. Auch dort tummeln sich zwei wherigos, der eine ist sogar ein Nachtcache. Wir starteten mit „Monsieur LeNeuf wird Polizist„, dem Tutorial zu „Die bizarren Fälle des R.H. LeNeuf. Fall 1„. Da letzterer eine recht komplexe Story haben soll, wird dem wherigo-Neuling das Tutorial ans Herz gelegt, um sich mit dem Ablauf und den Möglichkeiten vertraut zu machen. Wir waren zwar keine Neulinge, aber so einen Cache lässt man sich ja nicht entgehen und so meldeten wir uns an den Startkoordinaten, um unsere Polizeiausbildung zu beginnen. Die Cartridge vermittelt einem dann auch wirklich einen Großteil der Möglichkeiten, erklärt die Aufteilung des Menüs und gibt noch den ein oder anderen Hinweis. Die Runde war dann auch recht schnell absolviert, die Dose gefunden und somit die Polizeiausbildung auch geschafft.
Also gleich auf zum ersten Fall! Dieser wherigo besteht überwiegend aus realen Stationen, es gibt also fast überall etwas zu suchen, das verhindert dann auch, dass der ein oder andere die Cartridge daheim am Rechner durchklickt. Der Hinweis im Listing, der Cache sei sehr komplex kann ruhig so stehenbleiben. Das ganze erinnerte stellenweise mehr an ein interaktives Adventure als ein stupides durchklicken. Es ist nur recht schwer, etwas über den Cache zu schreiben, ohne zu viel zu spoilern, man möchte anderen ja nicht den Spaß verderben. Man hastet also als junger Polizist von Tatort zu Tatort, sammelt Indizien, hört Zeugen und muss das dann alles in Einklang bringen, um zum einen den Täter zu fassen und zum anderen den Bombenanschlag zu verhindern.
Wir sind mit drei Geräten ausgerückt, einmal Oregon und zweimal HTC Desire, der Hardwareüberschuss sollte sich noch lohnen. Bereits an der realen Stage 2 konnten zwei Geräte, trotz richtiger Eingabe, das nächste Ereignis nicht triggern und so ging es noch mal zurück zum Start. Von da an lief es dann eigentlich relativ problemlos, für unsere falschen Eingaben kann der wherigo ja schließlich nichts. Immerhin hatte man die Möglichkeit, Fehler auszubessern. Kurz vor Ende wurds dann auch noch stressig, aber mit mehr Glük als Verstand haben wir die richtige Wahl getroffen, die Dose mit dem Hinweis blieb uns nämlich verborgen. Letztlich aber doch alles richtig gemacht und nach über 4h konnten wir dann auch den Final bergen.
Alles in allem ein wirklich toller wherigo. War ich von der Uferstadt Legende schon angetan, bin ich bei den bizarren Fällen schon fast sprachlos, hier wird das wherigo-Potential wirklich gut ausgeschöpft. Das Gerät leitet einen durch die Geschichte, versorgt einen mit Zusatzinfos und Hinweisen durch die virtuellen Personen, die man trifft und um das ganze noch abzurunden, hat man die Möglichkeit, „Spurensicherung“ zu betreiben, der Cacher kann also auch etwas reales suchen und finden. Bis auf die technischen Schwierigkeiten hats echt Spaß gemacht, auch wenn wir zwischenzeitlich etwas genervt waren, weil wir irgendwo irgendwas falsch abgelesen oder berechnet hatten und so manchen Weg mehrmals gehen mussten. Seis drum, wer wherigos mag, wird mit diesem viel Freude haben, ich bin jedenfalls gespannt, was da noch so kommen wird.